Mediennutzung der 14- bis 29-Jährigen: On-Demand etabliert, Wachstum begrenzt
Ergebnisse der ARD/ZDF-Medienstudie 2025
Kurz und knapp
- Die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen kann als Early Adopter neuer Technologien und Angebote Hinweise auf zukünftige Nutzungsgewohnheiten geben.
- Ihre Mediennutzung ist eher unterdurchschnittlich: Sie nutzen insgesamt fast eine Dreiviertelstunde weniger Medien am Tag als der Bevölkerungsdurchschnitt.
- Ihre Mediennutzung ist überwiegend non-linear. Fast 90 Prozent der Video- und 70 Prozent der Audio-Nutzungsdauer entfällt in dieser Altersgruppe auf non-lineare Inhalte.
- Bei Tagesreichweiten und Nutzungsdauern zeigen sich – mit Ausnahme der Podcastnutzung – allerdings Sättigungstendenzen.
- Die ausgeprägte On-Demand-Nutzung führt dazu, dass sich die Mediennutzung in der jüngsten Altersgruppe flexibler über den Tag verteilt als bei der Gesamtzielgruppe.
13,8 Millionen Menschen in Deutschland sind zwischen 14 und 29 Jahren alt. Dies entspricht in etwa rund 20 Prozent der Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren. Wenn es um sich wandelnde Mediennutzungsmuster und -gewohnheiten geht, nimmt diese digital-affine Gruppe der 14- bis 29-Jährigen eine Vorreiterrolle ein.
Die Dauer der Mediennutzung insgesamt und die Videonutzung bewegen sich bei den 14- bis 29-Jährigen und der Gesamtbevölkerung auf einem ähnlichen Level. Bei der jungen Zielgruppe fällt sie allerdings insgesamt fast eine Dreiviertelstunde geringer aus.
14- bis 29-Jährige nutzen bevorzugt non-lineare Medienangebote
In der Gesamtbevölkerung liegen das klassische lineare Fernsehen (55 %) und das lineare Radio (68 %) weiterhin in den Medienzeitbudgets vorne. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind hingegen non-lineare Medienangebote vorherrschend. So entfallen in dieser Altersgruppe 88 Prozent der Videonutzungsdauer und 69 Prozent der Audionutzungsdauer auf non-lineare Inhalte.
Non-lineare Mediennutzung: Sättigungstendenzen erkennbar
Mit Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigen sich bei der non-linearen Mediennutzung Sättigungstendenzen, die Tagesreichweiten und Nutzungsdauern in der jungen Zielgruppe scheinen überwiegend zu stagnieren. Eine Ausnahme stellt die Podcastnutzung dar, hier konnte die Tagesreichweite in der jungen Altersgruppe in den letzten vier Jahren um 10 Prozentpunkte zulegen.
Wochenreichweite: Klassisches Radio gegen den allgemeinen Trend mit Zuwachs
Auch bei der Wochenreichweite liegt die non-lineare Mediennutzung bei den 14- bis 29-Jährigen deutlich über den Werten in der Gesamtzielgruppe. Hier kann sich das lineare Radio etwas besser behaupten als das lineare Fernsehen. 43 Prozent der 14- bis 29-Jährigen schauen einmal die Woche lineares Fernsehen, das klassische Radio konnte gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs von 5 Prozentpunkten verzeichnen und kommt nun bei den 14- bis 29-Jährigen auf eine Wochenreichweite von 56 Prozent.
On-Demand-Mentalität führt zu einer stärker über den Tag verteilten Mediennutzung
Die Mediennutzung der 14- bis 29-Jährigen ist individueller und von einer On-Demand-Mentalität bestimmt. Sie ist deshalb weniger stark von festen Zeiten wie der klassischen TV-Primetime am Abend oder der Radio-Primetime am Morgen mit den Morningshows geprägt, sondern verteilt sich stärker über den Tag.
Top 10 der Plattformen
Plattformen haben für die Mediennutzung der Zielgruppe eine große Bedeutung. YouTube und Instagram führen hier das Wochenreichweiten-Ranking an, gefolgt von Spotify. In den Top 10 finden sich weitere Social-Media-Angebote und Messengerdienste wie Snapchat, TikTok, Pinterest und Facebook. Zudem die großen Video-Streamingdienste Netflix, Amazon Prime Video und Disney+.
MP-Spotlight
On-Demand-Mentalität bei 14- bis 29-Jährigen stark ausgeprägt
Volltext MP 28/2025
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