ARD-Programmanalyse
1985 legten ARD und ZDF erstmals Daten zum Vergleich ihrer eigenen TV-Programmangebote mit der neuen privaten Konkurrenz vor. Aus dieser Nullmessung entwickelte sich ein Gemeinschaftsprojekt von ARD und ZDF, die „ARD/ZDF-Programmanalyse“, mit jährlich durchgeführten Programmerhebungen. Die Aufgabe dieser Langzeitstudie ist es, die strukturelle („Programmprofile“) und inhaltliche Entwicklung („Informationsleistungen“) der linearen öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehprogramme mit den größten Zuschauerzahlen in Deutschland zu verfolgen und zu vergleichen.
Seit 2023 wird sie von der ARD allein verantwortet und als „ARD-Programmanalyse“ fortgeführt.
Die Langzeitstudie besteht seit Ende der 1990er Jahre aus zwei eigenständigen Teilstudien:
Programmprofile
In der ersten Teilstudie werden die Programmstrukturen der reichweitenstärksten Sender untersucht und miteinander verglichen. Wie in den Jahren zuvor waren dies 2024 Das Erste, das ZDF, RTL, VOX, Sat.1 und ProSieben. Analysiert wird dabei u.a. welche Programmanteile auf Informations- und Unterhaltungsformate entfallen, in welcher redaktionellen Form Informationen aufbereitet und in welchem Umfang Programminhalte selbst produziert oder angekauft werden. So können die spezifischen Programmprofile der Sender identifiziert und miteinander verglichen werden. Die Programmstrukturanalyse wird als eine Jahresvollerhebung auf der Basis der Programmprotokolle und Programmcodierung der AGF Videoforschung durchgeführt.
Informationsprofile
Der Fokus der zweiten Teilstudie liegt auf den Formen und Inhalten der Informationsangebote. Bis 2022 wurden vier Programme (Das Erste, ZDF, RTL, Sat.1) miteinander verglichen, seit 2023 sind es zwei: Das Erste und RTL. Untersucht wird unter anderem, welchen Anteil Politik, Wirtschaft, Human Touch oder Sport an der Berichterstattung haben, wer in der Berichterstattung zu Wort kommt oder über welche Regionen der Welt berichtet wird.
Für diese Informationsanalyse wird eine vier Wochen umfassende Programmstichprobe aufgezeichnet und inhaltsanalytisch ausgewertet.
Die ARD-Programmanalyse 2023 und die erste Teilstudie der ARD-Programmanalyse 2024 sind publiziert, die Publikation der zweite Teilstudien 2024 ist für Herbst 2025 vorgesehen.
Ausführliche Ergebnisse zu den Programmprofilen lesen Sie in:
Programmprofile von Das Erste, ZDF, RTL, Vox, Sat.1 und ProSieben. Ergebnisse der ARD-Programmanalyse 2024 (MP 19/2025)
- Zusammenfassung
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- MP-Spotlight: Unterschiedliche Schwerpunkte bei ö.-r. und privaten Programmen
- MP-Spotlight: Produktions- und Beschaffungsformen der fiktionalen Unterhaltung 2024
Programmprofile von Das Erste, ZDF, RTL, Vox, Sat.1 und ProSieben. Ergebnisse der ARD-Programmanalyse 2023 (MP 12/2024)
- Zusammenfassung
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- MP-Spotlight: Die Programmschwerpunkte der TV-Programme 2023
- MP-Spotlight: Das Erste und das ZDF setzen 2023 im Fiction-Bereich überwiegend auf Eigenproduktionen
- MP-Spotlight: Öffentlich-rechtliche Sender bieten vielfältiges Sportangebot
Ausführliche Ergebnisse zu den Informationsprofilen 2023 lesen Sie in:
Informationsleistungen im deutschen Fernsehen: Das Erste und RTL. Ergebnisse der ARD-Programmanalyse 2023 (MP 34/2024)
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- MP-Spotlight: Das Erste mit fast vier Stunden politischer Berichterstattung am Tag
- MP-Spotlight: Das Erste berichtet vielfältiger über Weltmächte und Regionen in der politischen Berichterstattung
Ein Beitrag zum Forschungshintergrund und zur methodischen Entwicklung der Langzeitstudie seit 1985 wurde in Media Perspektiven 5/2020 publiziert.