Zuwachs bei Podcastnutzung nach Jahren der Stagnation
Ergebnisse der ARD/ZDF-Medienstudie 2025
Kurz und knapp
- Kohorteneffekte und schrittweise Adaption neuer Technologien und Zugangswege bei älteren Menschen führen 2025 erstmals wieder zu steigender Podcastnutzung.
- Die größten Zugewinne zeigen sich bei den Altersgruppen 50 bis 69 Jahre und über 70 Jahre. Hier steigen Tagesreichweite, Nutzungsdauer und regelmäßige Nutzung.
- Die Nutzerinnen und Nutzer von Podcasts sind nach wie vor jünger und gebildeter als die Gesamtbevölkerung, die Verteilung der Geschlechter gleicht sich zunehmend an.
- Lineares Radio bleibt mit Ausnahme der jüngsten Zielgruppe unter 30 Jahren insgesamt im Audiospektrum am wichtigsten.
In der ARD/ZDF-Medienstudie 2025 wurde erstmals nach einigen Jahren der Stagnation wieder eine steigende Podcastnutzung nachgewiesen. Neben Kohorteneffekten zeigt sich hier die schrittweise Adaption neuer Zugangswege und Nutzungsoptionen in den älteren Publikumssegmenten, die insgesamt zu steigenden Werten in allen relevanten Kenngrößen wie Tagesreichweite, regelmäßige (mindestens wöchentliche) Nutzung und Nutzungsdauer führt.
Zuwächse vor allem bei Personen über 30 Jahren, 30- bis 49-Jährige strukturell relevanteste Nutzerinnen und Nutzer
Die größten Zugewinne werden in den Altersgruppen über 30 Jahren verzeichnet. Bei den 50- bis 69-Jährigen und den über 70-Jährigen steigt die regelmäßige Nutzung signifikant um 4 bzw. 5 Prozentpunkte auf 25 bzw. 14 Prozent. Dennoch bleiben die 14- bis 29-Jährigen mit mittlerweile 48 Prozent regelmäßiger Nutzung deutlich affiner gegenüber Podcasts und zeitversetzter Radionutzung. Bei den 30- bis 49-Jährigen treffen ein - im Vergleich zu den Jüngsten - höherer Bevölkerungsanteil und eine hohe Reichweite in der regelmäßigen Nutzung zusammen, sodass sie mit einem Strukturanteil von 40 Prozent und knapp 9,5 Millionen Hörern das Gros der regelmäßig Podcasthörerinnen und -hörer ausmachen.
Integration in Medienalltag nimmt zu, zugleich bleibt lineares Radio am wichtigsten
Die steigende Tagesreichweite belegt eine zunehmende Integration von Podcasts in den Medienalltag der Menschen. Über alle Altersgruppen hinweg stieg die Tagesreichweite 2025 um 3 Prozentpunkte auf 14 Prozent. Auch die tägliche Nutzungsdauer ist insgesamt gestiegen, wiederum mit deutlichen Steigerungen in den beiden älteren Alterssegmenten bei gleichzeitiger Stagnation der Nutzungsdauer im jüngsten Publikum. Trotz der Zunahmen und der wachsenden Bedeutung von Podcasts und zeitversetzten Audioinhalten bleibt - mit Ausnahme der Zielgruppe unter 30 Jahren, die Musikstreaming noch intensiver nutzt - das lineare Radio im Segment Audio am bedeutsamsten in allen anderen Altersgruppen.
Betrachtet man die vergangenen drei Jahre, lässt sich ein Rückgang der ausschließlichen Nutzung von linearem Radio und die leicht zunehmende Hinwendung zu non-linearen Audioangeboten erkennen. So steigt die kombinierte Nutzung von linearem Radio und Podcasts in der Gesamtbevölkerung auf 27 Prozent (+4 %-Punkte). Die ausschließliche Nutzung von Podcasts bleibt weiterhin einer Minderheit von Hörerinnen und Hörern vorbehalten und liegt im Bevölkerungsdurchschnitt bei aktuell 6 Prozent.
Nach wie vor zeigen sich in Bezug auf soziodemografische Variablen zwischen der Gesamtbevölkerung und den Podacastnutzerinnen und -nutzern Unterschiede: Die Hörerinnen und Hörer von Podcasts sind generell im Vergleich jünger und höher gebildet, die bisherige Dominanz männlicher Nutzer weicht immer mehr auf und die Anteile im Geschlechterverhältnis gleichen sich zunehmend an.
MP-Spotlight
Podcastnutzung wächst nach Phase der Stagnation wieder
Volltext MP 30/2025
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